Klostergarten & Kirchenriegel
Wunderbare Burgunder- und Sauvignonjungfernernte aus unserer neuen Weinlage in St. Johann bei Herberstein.
Heuer wird unser neuer Weingarten unter der Pfarrkirche in St. Johann bei Herberstein fünf Jahre alt. Genau seit dieser Zeit haben wir die Pfarrpfründe gepachtet. Es war schon sehr mühselig, diese Grundstücke in schöne Weingärten umzuwandeln, vor allem war es sehr kostenintensiv. Aber dank unserer wunderbaren Helfer/-innen schafften wir alles recht gut. Allein die zahlreichen Drainagen forderten viel Arbeitseinsatz und verschlangen auch Geld. Wir haben die Lagen so benannt, wie sie bei uns üblicherweise heißen. Und dies ist für den ummauerten Teil eben der Klostergarten, und unterhalb der Kirche gibt es den Kirchenriegel. Ausgepflanzt haben wir am Kirchenriegel einen der besten „Haidegger Sauvignon blanc“-Klone, die ich kenne (Haidegg ist unsere Wein- und Obstbauversuchsstation in Graz-Ragnitz.) – Sauvignon deswegen, weil der Boden aus herrlich feinstem Sand besteht, zart mit Lehm vermengt, und dies ist optimal für diese hochinteressante Rebsorte. Im Klostergarten herrschen wieder ganz andere Bodentypen vor. Vor allem tiefgründig, sehr unterschiedlich, von Humus bis zu blauem Lehm ist dort alles vorhanden. So haben wir eben ein bisserl an die alten Mönche gedacht: Was mochten die wohl getrunken haben in grauer Vorzeit? Seit ich von Ing. Günter Pozdina (wichtiger Mann der Österreichischen Weinbruderschaft und langjähriger Verwalter des Freigutes Thallern) weiß, dass wir den Ruländer von den Zisterziensermönchen aus der Gegend von Citeaux erhalten haben (Burgund) und er deswegen Grauer Burgunder heißt, weil diese Mönche graue Soutanen trugen, war diese Sortenwahl natürlich nicht schwer. Dann haben wir noch einen Löwenanteil an Weißburgunder gepflanzt und natürlich, um das Burgundersortiment abzurunden, ein schönes Quartier Morillon. Eine Sorte, welche ich unbedingt brauchte, war der Welschriesling. Ich bin sehr dankbar, dass er auf einem guten Boden steht. Abgerundet wurde das Sortiment mit einer Neuzüchtung – einer sogenannten PIWISorte (pilz-widerstandsfähig), und die nennt sich als Rotweinsorte „Cabernet Jura“. Wenn heuer alles gut geht, wird es im nächsten Jahr auch diesen Wein reinsortig geben; das Etikett dazu ist schon entworfen. Was sind meine nächsten Ziele? Ganz einfach noch hochwertigere Weine zu keltern und diese mit unnachahmlicher Identität zu versehen. Das heißt ganz klar für mich: hinein in die Eliteselektion.